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Posts Tagged ‘Thriller’

„Verdammnis“

Es war ein gutes Gefühl, Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander erneut auf der großen Leinwand zu erleben. Eigentlich sollte der zweite Teil der Millenium-Trilogie düsterer sein.  Das empfand ich gar nicht so sehr. Allerdings war er definitiv auf Lisbeth Salander (Noomi Rapace) zugeschnitten. Mehr noch als in ‚Verblendung‘ lieferte sie, kettenrauchend, eine phänomenale Leistung ab. Die Reise in ihre eigene Vergangenheit wird immer mehr zu einem Alptraum, in den auch ihre Freunde hineingezogen werden. Sie wird wegen Mordes gesucht. Mikael, der von ihrer Unschuld überzeugt ist, ermittelt auf eigene Faust und kommt einem Geheimnis auf die Spur, welches auch nach vielen Jahren eine ungeheure Brisanz in sich birgt. Bis zum Showdown wird das Puzzle Steinchen für Steinchen zusammengesetzt.
Einzig eine Szene am Ende ließ mich doch erheblich mit der Stirn runzeln. Selbst mit einer Menge Phantasie kann ich mir nicht vorstellen, dass man, mit Kugeln im Körper, einen halben Meter tief in der Erde vergraben, einfach wieder zurückkommt.  Aber wenn ich das mental verdränge, kann ich mich uneingeschränkt auf den dritten Teil freuen!

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„Orphan – Das Waisenkind“

Zuerst mal eine unerhörte Revolution. Nestle hat doch tatsächlich einen neuen Spot für seine Eis – Pops gedreht. Nachdem ich die beiden Jungs mit der Melone bestimmt eine Million mal gesehen habe, lief es mir bei dieser Premiere kalt den Rücken herunter. Hätten sie das Cinemaxx abgerissen und an einem Tag neu gebaut, es hätte mich nicht mehr schockiert!
Nun zum Film. Vorneweg, es ist in meinen Augen ein Thriller, der den Horror gelegentlich streift. ‚Das Kindermädchen‘ war auch kein Horror und ich fand ihn ungleich besser. Die Apple Werbung nervte gewaltig. Frau telefonierte mit iPhone, Mann surfte mit AirBook Mac, sie fuhren ein iCar und wohnten im iHouse. Okay, dass mit den Haus  stimmt jetzt nicht.
An der Story des vordergründig lieben Adoptivkinds, dass hintergründig arglistige Spiele treibt und eine scheinbar intakte Familie in den Wahnsinn stürzt, ist nichts wirklich Neues. Die Mutter ehemalige Alkoholikerin, der Vater auf amourösen Abwegen, die behinderte Tochter, der Sohn, dem niemand glaubt, der Unfall der Tochter als dunkler Fleck in der Familiengeschichte, die Fehlgeburt, die mit einer Traumsequenz eingeleitet wurde. Dazu die mehr als plakativen Schreckmomente, die ausnahmslos ihren Zweck verfehlten. Einziges und wirkliches Highlight war Isabelle Fuhrmann als Esther, die einem Damian auf Augenhöhe hätte begegnen können. Die Familie war ziemlich unsympathisch und so war man nicht wirklich traurig, als sie sich gegen Ende des Films  ein wenig lichtete. Esther ist der einzige Grund, warum dieser Film sich hin und wieder über den Durchschnitt erhob.

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„Verblendung“

Düstere Filme sind immer wieder ein Anziehungspunkt für mich. Stieg Larsson ist mir vom Namen her bekannt, jedoch habe ich meine Krimi-Lesephase auf Chandler und Doyle reduziert. Aber der erste Teil der sogenannten ‚Millenium-Trilogie‘ hatte im Vorfeld eine Menge Lob bekommen.  Mit den skandinavischen Filmen ist es wie mit Gourmetkost und einem Hausmannsgericht. Manchmal hat man einfach Appetit auf natürliches, deftig gewürztes Essen ohne Geschmacksverstärker und optischen Raffinessen. Dem wurde ‚Verblendung‘ absolut gerecht.  Michael Nyqvist als Mikael Blomqvist überzeugt. Aber Noomi Rapace als Lisbeth Salander überragt!  Mit ihr wurde eine kantige Figur geschaffen, bei der man zwischen Sympathie und Zweifel, Mitleid und Abscheu schwankt.  Eine kettenrauchende Punkerin, deren Kindheit nur angedeutet wird. Sie ist ganz klar die tragende Figur der Story.
Die karge Winterlandschaft, die spröden Figuren und eine Handlung, die in die schlimmsten Abgründe menschlicher Phantasien führt, runden das Bild ab. Der Film ist mit 153 Minuten recht lang und gerade die letzte halbe Stunde, die Szenen nach dem Autounfall, erinnern mich ein wenig an ‚HdR‘. Auch hier dachte man, nach dem Fall Mordors wäre alles vorbei. Pustekuchen!  Da musste dann  noch ein Wurmfortsatz eingebaut werden.  Ich finde das überflüssig, da es zwar ein Happy End herbeiführte, aber der eigentlichen Handlung keinen neuen Anstoss mehr gab.  Egal! Im Frühjahr kommt der nächste Teil und ich finde es ziemlich blöd, dass Herr Larrson abdankte, bevor er alle zehn Bände beenden konnte.

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„State of Play – Der Stand der Dinge“

Über lange Strecken hatte ich das Gefühl, der Film könnte mit ‚Die drei Tage des Condor‘ und ‚Die Unbestechlichen‘ in einer Liga spielen. Allerdings schlug Regisseur Kevin MacDonald am Ende einen Haken zuviel.  Die Geschichte des Reporters Cal McCaffrey, der durch über das Verbrechen an einem Kleinganoven stolpert und sich plötzlich in einem komplexen Fall aus politischen und wirtschaftlichen Intrigen befindet, entwickelt sich ein wenig behäbig, läuft dann aber zu fulminanter Action auf.  Ben Affleck als Abgeordneter Stephen Collins bleibt erstaunlich blass und kann der ultimativen Wendung am Schluß kaum Glaubwürdigkeit verleihen.  Viel interessanter ist da schon das Verhältnis von Cal zu seiner jungen Kollegin Della Frye (Rachel McAdams). Das akribische Arbeiten mit mehr oder wenige legalen Methoden verschafft die Reibung, die die Handlung vorantreibt und demonstriert ganz gut, wie heutige Zeitungsredaktionen ticken.

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„96 Hours“

Nach der ersten Viertelstunde dachte ich bei mir: ‚Warum hat der gute Luc Besson so viele Klischees aufgearbeitet?‘ Der Vater (Liam Neeson) ein Geheimagent, der für seinen Job die Familie opfert. Der Geburtstag, an dem er mit einer Karaoke-Station auftaucht, der Stiefvater jedoch ein Pferd verschenkt. Dann die Paranoia bezüglich der Paris-Reise seiner Tochter Kim (schöner Name 🙂 )  in die ‚ach so böse‘ Welt, die dann wirklich bösartig wird.
Aber dann die Kehrtwende! In Stil von ’24‘ räumt Bryan Mills mit albanischen Mädchenhändlern in Paris auf und kennt weder Skrupel noch Gnade. Stück für Stück arbeitet er sich in den inneren Kreis des organisierten Verbrechens vor und hinterlässt eine Spur von Leichen und Zerstörung.  Die Logik bleibt ein wenig auf der Strecke aber die Action nimmt einen gefangen, bis zum Showdown auf der Seine. Das Thema ist wohl ziemlich aktuell und die Umsetzung zeigt ganz klar die Handschrift von Luc Besson. Das zeichnet den Film auch gegenüber den amerikanischen Pedants aus, die fast immer vor der letzten Konsequenz zurückschrecken. Die Story mag unrealistisch sein, aber sie ist durchaus packend.

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„The International“

Hätte ich es nicht besser gewusst, es wäre ein ganz normaler amerikanischer Thriller gewesen. Jedoch hat mit Tom Tykwer ein deutscher Regisseur die Fäden in der Hand gehalten. Der Film ist spannend, rasant und behandelt ein ziemlich aktuelles Thema, soweit es die ‚dunklen Seiten‘ von Bankgeschäften betrifft. Allerdings ist es auch nur ein typisch amerikanischer Film und das finde ich schade. Der ‚Rächer‘ von Interpol, der keine Handlungsmöglichkeit besitzt und die ‚Gerechtigkeit‘ selber in die Hand nimmt. Ein ziemlich überflüssiger Höhepunkt war die Schießerei im Guggenheim Museum in New York. Keine Ahnung, was das sollte und auch die zwei Killer für das Attentat erschienen mir alles andere als plausibel. Man sollte über die Logik nicht wirklich nachdenken, dann macht die Story Spaß, aber auch nur dann. Die Franzosen können solche Filme viel besser drehen, leider.

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„Der Mann, der niemals lebte“

Wir wissen es ja schon seit ‚Eagle Eye‘, dass uns auf Schritt und Tritt eine Kamera folgt. Wie es aussieht, schaut uns aber nicht nur ein allgegenwärtiger Computer auf die Finger sondern wir sind auch noch Marionetten in den Händen zynischer, verfetteter amerikanischer ‚Patrioten‘, die zwischen Morgenkaffee und Fußballspiel der Kinder, immer mal wieder in die Geschicke der Welt eingreifen. Man könnte über dieses Bild lächeln, doch steht zu befürchten, das Ridley Scott nicht ein Produkt seiner Phantasie auf die Leinwand brachte, sondern die Spitze eines gut sichtbaren Eisbergs. Wie in einem Strategiespiel werden vom heimischen Wohnzimmer Raketen gestartet. Bevor es dann zu blutig wird, schaltet man weg. Russell Crowe spielt eindrucksvoll den selbstgefälligen, arroganten  Nah-Ost-Experten Ed Hoffman, der sein Kanonenfutter, in diesem Fall Leonardo DiCaprio (alias Roger Ferris) im wahrsten Sinne des Wortes zum Abschuß freigibt. Die Opfer sind, wie sollte es anders sein, unschuldige Zivilisten. Wir müssen gerade heute nicht weit schauen, um dieses Szenario in der Welt wiederzufinden. Die Geheimdienste sollten für diesen Zweck Profi-Gamer engagieren, die verstehen wenigstens etwas davon…

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„The Strangers“

Nach diesem Film bekommt man vielleicht eine etwas andere Einstellung zu Country Musik. Wie sagte Stephen King: ‚Der wahre Horror spielt sich im Kopf ab‘. Recht hat er! Es war schon immer die unmotivierte, zufällige Gewalt, die am meisten schockierte. James  und Kristen (Liv Tyler) fahren nach einem misslungenen Heiratsantrag von James in das Wochenendhaus seiner Eltern. Dieses befindet sich, wie sollte es anders sein, in einer ziemlich abgelegenen Ecke. Dort werden sie von drei maskierten Personen, zwei Mädchen und einem Mann mit Darth Vader Atemtechnik terrorisiert. Bemerkenswert fand ich die Tatsache, dass, von der letzten Viertelstunde abgesehen, kein direkter Kontakt zwischen dem Paar und den psychopatischen Eindringlingen bestand und doch der Alptraum immer größere Ausmaße annahm. Höhepunkt, aber vorhersehbar der Unglücksschuss. Ansonsten stand die Augen von Liv Tyler im Mittelpunkt des Films. Zeigten sie den Schrecken und den Terror in all seinen schrecklichen Facetten. Erschütternd der Dialog am Ende, als Kristen ihre Peiniger fragt, was ihre Motivation sei. „Ihr wart da“ lautet die lapidare Antwort. Das ist der eigentliche Horror, weil man es ihnen abnimmt. Das waren neunzig Minuten, die unter die Haut gingen, im wahrsten Sinne des Wortes.

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