Feeds:
Beiträge
Kommentare

Posts Tagged ‘Oper’

Puccinis „Turandot“

Da sitzt man so in der ausverkauften Staatsoper Hannover. Die Bühne fährt nach oben, die Decke senkt sich und nun wartet man auf eine schöne Ouvertüre. Pustekuchen. „Turandot“ geht sofort in die Vollen. Die ersten Minuten sind angefüllt mit finsteren Chorgesängen in denen es um Folter, Qualen, Blut, Verstümmelungen und letztendlich den Tod geht. Das hat mich sofort in seinen Bann gezogen, weil, je finsterer desto besser! Turandot, chinesische Prinzessin mit recht ausgeprägten Persönlichkeitsstörungen, gibt, um nicht der Ehe anheim zu fallen, jedem Bewerber drei Rätsel auf. Was mit denen passiert, wenn sie sich vertun, kann man schon aus meinen ersten Sätzen schließen. Bestenfalls laufen sie als Geist, mit ihrem Herz in der Hand auf der Bühne herum. Jetzt will es auch Prinz Altoum versuchen und es gibt die übliche Diskussionen bis er Turandot gegenüber steht und nach kurzem Überlegen, auch richtig antwortet. Ohne das Buch gelesen zu haben, hätte ich die ersten beiden Antworten auch gewusst. Die Prinzessin will ihn dann trotz seines überragenden Allgemeinwissens nicht ehelichen und der Prinz, in einem Moment geistiger Umnachtung, stimmt zu, wenn sie seinen Namen errät. Turandot, nicht müssig, meuchelt und foltert die Bekannten des Prinzen. Na ja, letztendlich fällt ihr Liu, die einzige Sängerin dieser Oper, die wirklich gut gesungen hat, auch noch zum Opfer. Alle sind ziemlich betreten und die Oper ist Schluß! Die Musik war hervorragend, die Sänger nicht so toll. Da half auch die obligatorische nackte Frau nicht, die heute in jede Oper und jedes Stück gehört. Brigitte Hahn sah aus, als könnte sie sich nicht zwischen Zahnschmerzen und eine sauren Zitrone im Mund entscheiden Stefan Lascu als Altoum gab sich zwar Mühe, alleine ihm fehlte das Volumen, um gegen die Musik bestehen zu können. Liu (Alla Kravchuk) alleine zeigte, wie es sich hätte anhören müssen und wurde mit besonderem Beifall bedacht. Ein interessanter Abend, nicht mehr und nicht weniger.

Read Full Post »

„Der Barbier von Sevilla“

Darf man bei einer Oper lachen, richtig lachen, nicht nur schmunzeln? In dieser speziellen Inszenierung für die historische Galerie in Herrenhausen durfte man richtig lachen. Eine weitere Besonderheit war die Zweisprachigkeit, die ich so bisher noch nicht erlebt habe. Alle Rezitative wurden in deutsch gesprochen, gesungen natürlich in italienisch. Von Basilo abgesehen, waren auch die Sänger durchaus überzeugend, soweit mir das als Laie gestattet ist zu bemerken.
Im wahrsten Sinne des Wortes präsent war Berta, das Hausmädchen, die mir ihrem Körper alles Mögliche abdeckte. 🙂
Mir haben die drei Stunden (inklusive Pause) eine Menge Spaß gemacht. Die Oper selber besetzt in der Skala aller Inszenierungen, die ich bisher sehen konnte, einen sicheren oberen Platz!

Read Full Post »