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Posts Tagged ‘Lesung’

Daniel Kehlmann in Hamburg

Das Foyer bei ‚Gruner & Jahr‘ war anlässlich Daniel Kehlmanns Lesung, im Rahmen des Harbour Front Festivals, gut gefüllt. Eine der Hauptorganisatorinen war wohl doch nicht erschienen, das tat der Qualtiät des Abends jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil!
Vermutlich könnte man jetzt erwarten, eine Abhandlung der letzten beiden Bücher zu erfahren, doch weit gefehlt. Thema das Abends war der Horror und es war auch weniger eine Lesung als eine Diskussion über das Wesen und die Struktur von Horror-Literatur. Als ebenbürtiger Gegenpart erwies sich der Kritiker Joachim Kalka. Mit vielen Zitaten  und Leseproben schlugen sie einen Bogen aus der viktorianischen Zeit bis in die Gegenwart und landeten beim Meister des Grusels: Stephen King! Es waren zwei Stunden voller Anregungen und spannender Gespräche, in der ersten Viertelstunde nur unterbrochen durch das ständige Klicken der Kameras.  Ich fand es toll, dass Daniel Kehlmann letztendlich selber die Fotografen zur ‚Ruhe brachte‘ ohne, wie man es an diesem Abend durchaus verstanden hätte, sie in Blut zu ertränken. :-.)

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Ich hatte schon ein paar Vorbehalte zu dem Buch von Martin Walser. Jemand, der es ‚wagte‘, am Denkmal Goethe ein wenig zu kratzen und ihm tatsächlich eigene Worte in den Mund zu legen. Jedoch überzeugte mich die Lesung von Martin Walser, die er im Stehen(!) im Spiegelzelt in Braunschweig hielt, eines Besseren. Es ist ein Roman, der auch über eine beliebige unbekannte Person hätte geschrieben werden können. Es ist ein ästhetisches Kunstwerk und sollte Pflichtlektüre der Abiturstufe werden, alleine des Wortschatzes wegen, der hier gepflegt wird. Aber auch Martin Walser, nun stolze 81 Lenze auf den noch straffen Schultern, hat immer ein Augenzwinkern parat und ist die Schlagfertigkeit in Person, was sowohl der Laudator als auch ein paar Frager aus dem Publikum zu spüren bekamen. Auf die Frage, ob er das Buch auch hätte vor dreißig Jahren schreiben können, antwortete der Autor lapidar, dass er es jetzt und nicht vor dreißig Jahren geschrieben habe.
Ich bin froh, eine lebende Legende und einen der größten deutschsprachigen Literaten des vergangenen und dieses Jahrhunderts erlebt zu haben und wünsche ihm noch viele weitere Bücher.

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