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Posts Tagged ‘Drama’

„Green Zone“

Eigentlich wollte ich den Urlaub nutzen, ein paar Worte über diesen Film zu verlieren. Allerdings hatte ich die Qualität des Internets in Dänemark (wenn man sich über das Handy einwählt) massiv überschätzt. Um nicht jeden Buchstaben einzeln zum Blog zu tragen, habe ich die ganze Aktion halt um eine Woche verschoben. Jetzt sitze ich hier und versuche mich zu erinnern, was ich eigentlich gesehen habe.
Meine Motivation war die Idee, etwas Ähnliches wie einen Bourne-Film zu präsentiert zu bekommen. Einzig die Schnitttechnik von Paul Greengrass stimmte überein, wenn man den dritten Teil von Bourne als Maßstab nimmt. Aber ich war auch nicht enttäuscht. Klar, der  Stoff ist inzwischen ein wenig altbacken, was den Irak betrifft. Aber das Prinzip eines dreckigen, aussichtslosen Kriegs, bei dem die Wahrheit immer zuerst stirbt, wurde ziemlich drastisch auf den Punkt gebracht. In dieser Hinsicht ist die Story zeitlos und Matt Damon gelingt es überzeugend, die Sinnlosigkeit und den Wahnsinn des ‚Alltags‘ in einer Kriegszone darzustellen.  Bleibt nur die Frage: Warum das alles? Wieviele Menschen sind bereits sinnlos für eine Lüge gestorben? Andererseits, gibt es einen sinnvollen Tod?

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„Gran Torino“

Es gibt zwei Dinge, die mich grämen. Zum ersten wird es mir niemals vergönnt sein, Queen live zu sehen.  Aber noch viel schlimmer ist, Clint Eastwood wird unter keinen Umständen Roland sein können. Das ist wirklich bitter! 
‚Gran Torino‘ ist ein Drama aber ich habe selten in einer Komödie mehr gelacht. Auch wenn einem manchmal das Lachen im Halse steckenbleibt. Was hat er für einen Weg zurückgelegt, um zu solchen Leistungen aufzulaufen! Es ist ein zynischer Film, voller Klischees und Heucheleien. Aber Walt Kowalski (Clint Eastwood) ist ein Fels. Ein konservativer, zugegeben, aber erfüllt von ‚alten Tugenden‘ die er bis zum Ende verteidigt. Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen, bittersüßen Freundschaft zweier Menschen, zweier Kulturen, zweier Ansichten.  Mag das Ende ein wenig pathetisch und sehr amerikanisch sein. Es ist konsequent und macht Hoffnung.

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„Slumdog Millionär“

Eine Weile zögerte ich, bevor ich mich entschloss, den Film anzuschauen. Nachdem die Oscars verliehen waren, konnte ich mit diesem Gewinner gar nichts anfangen. Nur der Name von Danny Boyle war mir ein Begriff.  Aber der Film ist unglaublich. Er entführt uns in eine fremdartige Welt, die nichts gemein hat mit den Dingen, die wir täglich erleben. Schnell relativieren sich unsere zivilisatorischen Probleme und wir folgen gebannt dem Weg von Jamal Malik durch die indische Version von ‚Wer wird Millionär?‘ Aber es ist nicht die Show, die fasziniert sondern die Geschichten, die hinter all den beantworteten Fragen stehen. Geschichten von Kindern, die in einer grausamen Welt aufwachsen und schon früh lernen, darin zu leben, zu überleben. Doch auch diese Welt hat schöne Seiten und die spiegeln sich nicht nur in der Liebe zu dem Mädchen Latika wieder. Der Film ist ein Kulturschock aber einer, den man im Kino erlebt haben sollte.

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„Der seltsame Fall des Benjamin Button“

Was ist besser? Zu altern oder jünger zu werden? Gegen letzteres spricht ganz klar die Tatsache, dass man in etwa den Zeitpunkt seines Verschwindens kennt.  Von Tod mag ich hier ja nicht sprechen. Aber immerhin ein interessantes Experiment, auch wenn es ein wenig zu sehr in die Länge gezogen wurde. Was war die Botschaft? Es ist nicht unbedingt immer das Äußere, das einen Menschen bestimmt. Auch das Kind in einem alten Körper bleibt ein Kind und möchte spielen. Man kann es als Gleichnis sehen. Ein Gleichnis auf Menschen, die anders sind, ausgegrenzt werden. Da reichen weit geringere Gründe und wir müssen, wie so oft, gar nicht weit schauen. Wenn es sich um diese Botschaft handelt, dann wiederum war der Film viel zu kurz.
Erstaunlich auch die visuellen Effekte, die Brad Pitt nur für kurze Zeit das Zeigen seines tatsächlichen Antlitzes erlaubten. Dafür gab es einen Oscar. Zu Recht!

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„Sieben Leben“

In einem der Trailer vor dem Film sagte Sean Penn: „Jeder Mensch braucht etwas Hoffnung, um leben zu können.“ Ich fand, dass war eine sehr geeignete Einstimmung auf den Streifen, der folgen sollte. Will Smiths Bandbreite ist erstaunlich und der Film ist es ebenfalls. Nach der ersten Viertelstunde ist klar, was passiert ist und worauf die Handlung abzielt. Alles dreht sich um die aufkeimende Liebe der todgeweihten Emily Posa und Tim Thomas (Will Smith). Ist seine Mission zu Beginn von gnadenloser Härte gegen sich selber und kompromisslosem Handeln geprägt, holt ihn Emily langsam wieder zurück in das Leben. Tragisch,  dass ihr nur wenige Wochen bleiben. Um sie zu retten, bleibt Tim nur eine Möglichkeit. Die Redewendung, ’sein Herz zu verschenken‘ kann also auch anders, als nur im übertragenen Sinne gesehen werden.  Zwischenzeitlich schleppte sich die Story ein wenig dahin und ein paar Leben weniger hätten es wohl auch getan. Wäre im Abspann ein Lied von Annett Louisan gelaufen, hätte es heute wohl auch sehr gut zu der Geschichte gepasst. 🙂

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„Die Stadt der Blinden“

Vor etwa einem Jahr las ich das Buch von Josè Saramago und war beeindruckt von der Geschichte einer Stadt, deren Bewohner einer weißen Blindheit zum Opfer fallen. Die Ankündigung eines Films dazu hatte mich nur um so neugieriger gemacht. Immerhin wurden die zentralen Rollen mit absoluten  Filmstars (Moore, Ruffalo, Glover) besetzt. Auch ist der Film recht kantig und reibt sich an den Sehgewohnheiten des gemeinen Kinogängers. Die Bilder sind hart geschnitten, die Schauspieler wirken ungeschminkt. Es ist schwierig, einen atmosphärisch sehr dichten Roman, der die Welt aus der Sicht plötzlich Erblindeter beschreibt, in Bildern darzubieten. Doch ist es aus meiner Sicht einen gelungene Verfilmung, die ein wenig der Klaustrophobie des Buchs entbehrt, aber in einigen Szenen schon ziemlich starker Tobak ist. Sehr schnell wird deutlich, wie schmal der Grat zwischen Menschlichkeit und animalischen Instinkten ist und wie schnell man ihn verlässt. Die stärkste Leistung bot Julianne Moore, die für ihr Handeln und Tun nicht den Defekt der anderen ins Feld führen kann. Man leidet mit ihr und sieht, wie sie fast zu zerbrechen droht. Schade nur, dass es außer der Preview wohl kaum noch Vorstellungen im Cinemaxx zu geben scheint.

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