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Archive for the ‘Allgemein’ Category

Lady Gaga in Hamburg

Eigentlich könnte man diesen Abend unter ‚Pleiten, Pech und Pannen‘ verbuchen. Dem kann ich allerdings entgegenstellen, dass es für meine jüngste Tochter das Erlebnis ihres bis dato elfjährigen Daseins gewesen ist. Um diesen Abend gebührend einzuleiten drifteten wir mal schnell zu Jim Blocks ab und gingen unter die Burgerverkoster. Auch an diesem Tag beobachteten wir diesen ganz seltsamen JB-Effekt! Betritt man das Restaurant ist man fast immer alleine. Aber schon wenige Minuten später, man hat gerade das Tablett auf dem Tisch abgestellt und ist einen Moment unkonzentriert,  stehen fünfzig Leute in der Schlange und der Saal ist voll.  Um dieses Phänomen näher zu beleuchten, werde ich noch einige Testbesuche machen müssen. Es könnte Abhängigkeiten vom gewählten Menü oder der gewählten Kombination der Beilagen geben.
Aber das könnte ein Thema für einen späteren Blog unter dem Stichwort ‚kulinarische Statistik‘ werden.
Zurück zum Konzert! Eine Stunde vor Beginn saßen wir bereits auf dem noch recht leeren Rang und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Töchterlein wurde immer hibbeliger, also beruhigte ich sie mit einem Lady Gaga T-Shirt. Die Dinger wurden wie warme Brotscheiben verkauft. Einheitspreis für alle Größen und Varianten: 30€! Ich bin nur froh, dass ich inzwischen nicht mehr alles wie früher in D-Mark umreche. Dann noch eine halbe Stunde und die Hände wurden immer kühler und die Blicke auf meine Uhr immer häufiger. Zwanzig Uhr! Das Licht erlosch und registrierte erstaunt, dass der Innenraum noch nicht einmal zur Hälfte gefüllt war und auch die Sitzreihen eine Menge Lücken aufwiesen. Könnte vermutlich daran liegen, dass Preise ab 60€ aufwärts ( also zwei T-Shirts) für die eigentliche Zielgruppe zu teuer sind. Warum ist es so schwer, einfach Karten für erschwingliche 30€ an Jugendliche abzugeben?
Was danach auf der Bühne erschien und sich mit harten Riffs in die Ohren des staunenden Publikums bohrte, waren die ‚Semi Precious Weapons‘. Eine halbe Stunde Punkrock, und ein wenig Rocky Horror-Flair. Die Gitarristen lagen mehr auf dem Boden, was der Musik aber keine Abbruch tat. Der Frontmann übte sich in Animationsübungen und strippte ein wenig auf der Bühne herum. Nach einer halben Stunde war auch das überstanden. Alles wartete gespannt auf die Hauptdarstellerin des Abends.  Es dauerte eine geschlagene weitere halbe Stunde, bis endlich eine Videoprojektion ‚Lady Gaga‘ ankündigte. Unglaublich, welche Anzahl von Handys plötzlich in die Höhe gereckt wurde. Aber die Stimmung war gut, Töchterleins Augen glänzten und die Bude rockte. Was soll ich sagen, nach eine halben Stunde (echt kein Scherz), war es wieder vorbei. Lady Gaga versagte die Stimme, bzw. die Soundanlage ging in die Knie. Im feinem amerikanisierten Akzent verkündete der Soundmaster eine Verzögerung von zwei Minuten, dann noch mal fünf Minuten und dann ging es nach weiteren zehn Minuten weiter. Lady Gaga bemühte ihren deutschen Wortschatz und fand das alles ‚Scheisse‘! Nun ja, es sollte halt ein langer Abend werden. Immerhin spulte sie danach ein Stück nach dem anderen ab, wechselte Bühnendekoration und Kostüme hier machte es wirklich Spaß, ihr zuzuschauen. ich bin überzeugt, hinter ihren Top-Ten-Hits kommt auch noch eine ganze Menge guter Musik, was sie mit und ohne Stilettos auf dem Klavier eindrucksvoll demonstrierte. Zwischendurch flog sie bei einem ihrer Sprints zur Garderobe aus der Kurve, aber es ist wohl nix passiert. Die Show und Lady Gaga selber erinnerten mich sehr stark an die junge Madonna! Auch bin ich überzeugt, dass sie mit Dali hätte endlose Gespräche führen können. Im ‚Andalusischem Hund‘ wäre sie mit Sicherheit ohne Gagae angetreten. Ihre Bilder und Videos strotzten vor Symbolik, beeindruckend! Mit ‚Bad Romance‘ als Zugabe beendete sie den Abend gegen 23.20 Uhr.  Töchterlein war müde, glücklich, geschafft und ließ die vergangenen Stunden bis Elbtunnel noch einmal Revue passieren. Dann nickte sie mitten im Wort weg. Für mich war es ein wunderschöner Abend. Ich habe erleben dürfen, wie sich ein Traum erfüllt hat und diese Erinnerung wird bleiben. Ich darf sie immer teilen und was kann es Schöneres geben?

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Das Negative vorweg, die Akustik im Congress Park war einfach nur schlecht! Viel zu laut und dröhnend. 
Ich kannte Kurt Krömer auch nur aus einigen kurzen Szenen im Fernsehen und das hatte mich bis dato nicht vom Hocker gerissen.  Aber dass ist halt der Unterschied zwischen Fernsehen und Live! Das Programm war eine Offenbarung. In den vergangenen Monaten sah ich ja auch nun Uwe Steimle und Dieter Nuhr. Aber kein Vergleich!
Es begann schon damit, dass er ein paar Gäste, die den Saal zu spät den betreten hatten, persönlich zur Verantwortung zog und ein Pärchen gleich als ‚V.I.P.‘ auf seine Couch verfrachtete.  Ich bin sicher, die beiden werden diesen Abend nicht vergessen. Kurt Krömer ist der spontanste und schlagfertigste Entertainer, den ich bis heute erleben durfte. Unglaublich schnell erfasste er jede Situation und versprühte ein Feuerwerk an Witz und genialen Einfällen.  Höhepunkte waren das Gespräch mit Inge Schacht von der Telefonauskunft, sein improvisierter Ausflug nach Tangermünde, seine Musikeinlagen und natürlich der Dialog von Carrol Anne mit dem Bösen.  Das war mit Sicherheit nicht mein letzter Besuch in einer seiner Shows.

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„Der Barbier von Sevilla“

Darf man bei einer Oper lachen, richtig lachen, nicht nur schmunzeln? In dieser speziellen Inszenierung für die historische Galerie in Herrenhausen durfte man richtig lachen. Eine weitere Besonderheit war die Zweisprachigkeit, die ich so bisher noch nicht erlebt habe. Alle Rezitative wurden in deutsch gesprochen, gesungen natürlich in italienisch. Von Basilo abgesehen, waren auch die Sänger durchaus überzeugend, soweit mir das als Laie gestattet ist zu bemerken.
Im wahrsten Sinne des Wortes präsent war Berta, das Hausmädchen, die mir ihrem Körper alles Mögliche abdeckte. 🙂
Mir haben die drei Stunden (inklusive Pause) eine Menge Spaß gemacht. Die Oper selber besetzt in der Skala aller Inszenierungen, die ich bisher sehen konnte, einen sicheren oberen Platz!

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