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Archive for the ‘Veranstaltungen’ Category

Ein paar Worte vorab. Mit Entsetzen wurde mir bewusst, wie sträflich ich diesen Blog in den letzten Monaten vernachlässigt habe. Andererseits, so viel an kulturellen Events hat es nun auch nicht gegeben. Grund dafür ist ein kleiner süßer Junge, der nun langsam immer selbständiger wird und uns etwas mehr Spielraum ermöglicht. So beschlossen wir spontan, zwei Karten für die Empore in Buchholz zu erwerben und konnten uns, quasi wie viele andere ‚Vertriebene‘ auch, ganz Ausführungen von Herrn Steimle ergeben. Vor zwei Jahren (oder vermutlich sogar mehr), haben wir ihn in der Brunsviga in Braunschweig erlebt. Ich kannte den Ur-Dresdener bis dahin gar nicht und ließ mir nur sagen, dass er lange Zeit einen Kommissar im Fernsehen gespielt hat. Sehe ich mal von Stöver und Boerne ab, ist das nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal. Nicht so jedoch bei Uwe Steimle. Hinter seinem, mit politischen Erkenntnissen durchdrungenem Humor, steckt umfangreiches Wissen und mancher Satz, der im ersten Moment Heiterkeitsstürme auslöste, hatte einen bitteren Beigeschmack. Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass er selber bitterer, auf jeden Fall aber sarkastischer geworden ist. Es sind die vielen kleinen Beobachtungen und Bemerkungen über die Politik(er), die Wirtschaft, Banken und die aktuelle Situation in Deutschland, die nachdenklich machen. Natürlich folgt dem sofort eine Betrachtung über Kräbbelchen oder dem Sinn und Unsinn von Kaffeeautomaten, die man, wie er richtig erkannte, nicht ’saufen‘ kann. Ich denke auch, dass sich nicht jeder im Publikum wohlgefühlt hat. Das war fast körperlich zu spüren und nach der Pause blieben einige Plätze leer. Um so mehr freute ich mich, mit meiner charmanten Begleiterin jemanden gefunden zu haben, mit dem ich all diese schönen Momente einfach nur teilen kann. 🙂 

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Varieté am AEG

Ich kenne ja das Albert  Einstein Gymnasium in Buchholz noch nicht so lange. So war es heute eine gute Gelegenheit, daran etwas zu ändern. Für sechs Euro erstanden mein Töchterlein und ich zwei Karten für die zweijährig stattfindende Großveranstaltung der Schule, auch Varieté genannt. Insgesamt gab es 38 Show-Acts in der mit 600 Zuschauern bis zum Platzen gefüllten Rotunde. Eine lichttechnisch sehr originelle Ouvertüre eröffnete den Reigen von Gesang, Tanz, Artistik, Kabarett und Theater. Zweifellos einer der Höhepunkte das Duett von Dean Martin und Nancy Sinatra (alias Geographielehrer und Sekretärin), begleitet vom frenetischen Beifall des Publikums.  Steigern kann man das nur noch, wenn der Schuldirektor selber ein Lied in die Runde schmettert, Sister-Act dargebracht wird, Turner in Neonfarben über die Bühne fliegen und rollen oder die ‚Rush Attack Crew‘ einen phänomenalen Breakdance auf die Bretter legt. Die Parodie auf die Lehrer konnte ich leider nicht wirklich verstehen, aber hier bin ich guter Hoffnung, dass sich das in den kommenden zehn Jahren durchaus ändern wird. Wenn dann der Lehrerchor eine Szene aus dem ‚Kleinen Horrorladen‘ singt und letztendlich Publikum und Künstler den Time-Warp aus der Rocky Horror Picture Show tanzen, so ist das nicht mehr zu toppen. Selten habe ich so viele künstlerisch begabte Lehrer gesehen, die sich nahtlos unter die nicht weniger begeisterten Schüler mischten. Noch nie habe ich eine derartig gute Stimmung erlebt und so bin ich mir ganz sicher, dass ich in zwei Jahren meine Tochter ebenfalls auf den Brettern sehen werde, die die Welt bedeuten.

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Lady Gaga in Hamburg

Eigentlich könnte man diesen Abend unter ‚Pleiten, Pech und Pannen‘ verbuchen. Dem kann ich allerdings entgegenstellen, dass es für meine jüngste Tochter das Erlebnis ihres bis dato elfjährigen Daseins gewesen ist. Um diesen Abend gebührend einzuleiten drifteten wir mal schnell zu Jim Blocks ab und gingen unter die Burgerverkoster. Auch an diesem Tag beobachteten wir diesen ganz seltsamen JB-Effekt! Betritt man das Restaurant ist man fast immer alleine. Aber schon wenige Minuten später, man hat gerade das Tablett auf dem Tisch abgestellt und ist einen Moment unkonzentriert,  stehen fünfzig Leute in der Schlange und der Saal ist voll.  Um dieses Phänomen näher zu beleuchten, werde ich noch einige Testbesuche machen müssen. Es könnte Abhängigkeiten vom gewählten Menü oder der gewählten Kombination der Beilagen geben.
Aber das könnte ein Thema für einen späteren Blog unter dem Stichwort ‚kulinarische Statistik‘ werden.
Zurück zum Konzert! Eine Stunde vor Beginn saßen wir bereits auf dem noch recht leeren Rang und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Töchterlein wurde immer hibbeliger, also beruhigte ich sie mit einem Lady Gaga T-Shirt. Die Dinger wurden wie warme Brotscheiben verkauft. Einheitspreis für alle Größen und Varianten: 30€! Ich bin nur froh, dass ich inzwischen nicht mehr alles wie früher in D-Mark umreche. Dann noch eine halbe Stunde und die Hände wurden immer kühler und die Blicke auf meine Uhr immer häufiger. Zwanzig Uhr! Das Licht erlosch und registrierte erstaunt, dass der Innenraum noch nicht einmal zur Hälfte gefüllt war und auch die Sitzreihen eine Menge Lücken aufwiesen. Könnte vermutlich daran liegen, dass Preise ab 60€ aufwärts ( also zwei T-Shirts) für die eigentliche Zielgruppe zu teuer sind. Warum ist es so schwer, einfach Karten für erschwingliche 30€ an Jugendliche abzugeben?
Was danach auf der Bühne erschien und sich mit harten Riffs in die Ohren des staunenden Publikums bohrte, waren die ‚Semi Precious Weapons‘. Eine halbe Stunde Punkrock, und ein wenig Rocky Horror-Flair. Die Gitarristen lagen mehr auf dem Boden, was der Musik aber keine Abbruch tat. Der Frontmann übte sich in Animationsübungen und strippte ein wenig auf der Bühne herum. Nach einer halben Stunde war auch das überstanden. Alles wartete gespannt auf die Hauptdarstellerin des Abends.  Es dauerte eine geschlagene weitere halbe Stunde, bis endlich eine Videoprojektion ‚Lady Gaga‘ ankündigte. Unglaublich, welche Anzahl von Handys plötzlich in die Höhe gereckt wurde. Aber die Stimmung war gut, Töchterleins Augen glänzten und die Bude rockte. Was soll ich sagen, nach eine halben Stunde (echt kein Scherz), war es wieder vorbei. Lady Gaga versagte die Stimme, bzw. die Soundanlage ging in die Knie. Im feinem amerikanisierten Akzent verkündete der Soundmaster eine Verzögerung von zwei Minuten, dann noch mal fünf Minuten und dann ging es nach weiteren zehn Minuten weiter. Lady Gaga bemühte ihren deutschen Wortschatz und fand das alles ‚Scheisse‘! Nun ja, es sollte halt ein langer Abend werden. Immerhin spulte sie danach ein Stück nach dem anderen ab, wechselte Bühnendekoration und Kostüme hier machte es wirklich Spaß, ihr zuzuschauen. ich bin überzeugt, hinter ihren Top-Ten-Hits kommt auch noch eine ganze Menge guter Musik, was sie mit und ohne Stilettos auf dem Klavier eindrucksvoll demonstrierte. Zwischendurch flog sie bei einem ihrer Sprints zur Garderobe aus der Kurve, aber es ist wohl nix passiert. Die Show und Lady Gaga selber erinnerten mich sehr stark an die junge Madonna! Auch bin ich überzeugt, dass sie mit Dali hätte endlose Gespräche führen können. Im ‚Andalusischem Hund‘ wäre sie mit Sicherheit ohne Gagae angetreten. Ihre Bilder und Videos strotzten vor Symbolik, beeindruckend! Mit ‚Bad Romance‘ als Zugabe beendete sie den Abend gegen 23.20 Uhr.  Töchterlein war müde, glücklich, geschafft und ließ die vergangenen Stunden bis Elbtunnel noch einmal Revue passieren. Dann nickte sie mitten im Wort weg. Für mich war es ein wunderschöner Abend. Ich habe erleben dürfen, wie sich ein Traum erfüllt hat und diese Erinnerung wird bleiben. Ich darf sie immer teilen und was kann es Schöneres geben?

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Ein Konzert am frühen Vormittag ist schon  etwas ungewöhnlich aber für zwei(+1) Frühaufstehen kein Problem! Uns zog es nun in die Hamburger Laeiszhalle zu einem Konzert der Hamburger Philharmoniker unter Leitung von Lawrence Foster. Der Saal war erstaunlich gut gefüllt und das erste Stück (Rumänische Rhapsodie Nr. 2 D-Dur op. 11 von George Enescu) gefiel uns ausnehmend gut. Ein wenig erstaunt waren wir, als nach dem ersten Teil die meisten Musiker von der Bühne schlenderten und ein Umbau begann, an dessen Ende schließlich ein Flügel seinen Weg zum Publikum fand. Es folgten nun zwei Stücke von Rachmaninow und Dvorák. Viel spannender war es allerdings zu schauen, wieviele der Zuhörer sanft wegnickten. Wir bekämpften die aufkommende Müdigkeit im Nachgang mit einem Besuch bei Starbucks und so war der Start in den Tag rundum gelungen.

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