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Posts Tagged ‘Konzert’

Anne Clark in der Fabrik in Hamburg

Fabrik hört sich interessant an und sieht, zugegebenermaßen, auch interessant aus. Ziemlich rustikal und ein wenig düster.  Erinnert mich ein wenig an die Location der Party im zweiten Teil von ‚Matrix‘ 🙂  Eine kleine Bühne an der Kopfseite des ehemaligen Maschinensaals und ein Publikum, das gemischter kaum sein kann. Anne Clark ist ein Relikt aus meiner Vergangenheit.  In grauer Vorzeit saß ich mit meinem Tesla-Tonband, lauschte DT64 und nahm alles auf, was mit elektronischer Musik zu tun hatte. Dahin gehört die gute Frau Clark nicht an vorderster Front, aber mir hat es gefallen.  Ich bin immer sehr gespannt, wenn Reminiszensen  auf aktuelle Ereignisse treffen. Es war ein gnadenloser Reinfall! Der Sound erinnerte mich an Techno und der Gesang war, wenn überhaupt, nur am Rande zu verstehen. Schade, schade, schade! Dröhnende, verwaschene Bässe und katastrophale Akkustik mischten alles zu einem Klangbrei, den ich mir nicht länger als eine Dreiviertelstunde antun konnte. Ich lege gleich mal eine CD von ihr ein und freue mich über meine konservierten Erinnerungen.

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Olli Schulz im ‚Uebel und Gefährlich‘

Eine endlose Treppe bis zum Himmel, dann ein himmlischer Blick über Hamburg. Aus dieser Höhe kann einem durchaus übel werden und dann wirds gefährlich! Aber vermutlich war das nicht die Motivation, diese Location, auf einem alten WW2 Bunker, genau so zu benennen. Dann kam er.  Er war nicht Olli Schulz, wegen seiner Uhr. Außerdem hieß er Felix und hatte einen Bart und wäre bestimmt auch lieber Helge Schneider gewesen. Aber er konnte singen. Von vorne und von hinten und Gitarre spielen konnte er auch. Sogar eine Mundharmonika tauchte plötzlich aus seinem Bart auf. Aber er war nicht Olli Schulz, was alle bemerkten, als Olli Schulz kam.  Eigentlich musste er ja morgen nach Ulm und seine Band schaute am Anfang auch nur zu. Aber er nahm sofort alle hundert Zuschauer gefangen (hätte man mehr Karten verkauft, wären die ersten von der Brüstung gestürzt).  Olli Schulz ist ein Erlebnis! Meister der Improvisation, Stand-Up-Comedian,  begnadeter Entertainer  und sympathischer Mensch. Das hätte ich nicht gedacht und es gibt einen Menschen, dem ich sehr dafür danke, mich zu diesem Konzert eingeladen zu haben.  Immer wieder gerne! Olli Schulz, ich komme wieder!!!

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Konzert mit Amos Lee im Stage Club Hamburg

Die hellen Lettern des Stage Club wabbern leicht im warmen Dunst des mit Menschen angefüllten Raums. Die kleine Bühne ist noch leer, eine einsame Gitarre wartet auf ihren Maestro. Stimmengewirr erfüllt den kleinen Club in Hamburg, die Luft ist ein wenig verbraucht, Gläser klirren an der Bar und dann fließt das Licht zur Bühne. Eine rauchige Stimme, ein paar angeschlagene Saiten, alle Geräusche ebben augenblicklich ab. Eine Hand legt sich in die meine, ein Hauch von Parfüm und Haarspray kitzelt meine Nase und meine Arme legen sich sanft um eine Schulter, die sich an mich schmiegt.  Könnte man Augenblicke einfrieren, dieser wäre eine gute Wahl. Die Stimme von Amos Lee schickt Balladen, mal traurig mal lustig, hinaus. Hier ein kleiner Joke, dort ein Kommentar und dann umfassen seine Finger wieder den schlanken Hals der Gitarre und zaubern die nächsten Bilder in die Gedanken des Publikums. Ich bin erstaunt und glücklich, wieviel ungeahnte, unbekannte Romantik dieser Abend in sich birgt und sauge jede Minute förmlich in mich auf. Wohl wissend, dies ist erst der Anfang…

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„Gospel Power Soul“

Ich war skeptisch! Nicht wegen der Qualität von Gospel Power Soul. Timothy Riley strahlt eine unglaubliche Wärme und Offenheit aus. Seine beiden Begleiterinnen verfügen über ein phänomenales stimmliches Spektrum. Aber in einem solchen Konzert sitzt man nicht und konsumiert. So ein wenig hatte ich das schon geahnt aber ich war trotzdem überrascht, wie schnell die Stimmung auf den kleinen Saal der Laeiszhalle übergriff. Alle klatschten, viele tanzten und einige sangen mit. Als dann noch der Chor ins Geschehen eingriff konnte sich niemand mehr der Magie dieses Konzerts entziehen.  Selbst mein Fuß verselbständigte sich  🙂 und die drei Stunden vergingen wie im Fluge. Es war ein Sturm für die Sinne, den ich mehr genossen habe, als ich es mir hätte vorstellen können.

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Ragna Schirmer in Celle

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, in eine Veranstaltung des Altersheims geraten zu sein, wenn man sich ein Konzert im Schloss in Celle anschaut. Das war ein husten, schniefen und schnaufen. Ständig verließ jemand den Saal oder die Logen, klopfte, um wieder eingelassen zu werden. Dann piepste noch ein Handy. Ideale Bedingungen also für ein Konzert von Ragna Schirmer, die mit Werken von Händel und Brahms angekündigt war. Sie nahm es zum Glück mit Humor und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sehr aufschlussreich fand ich die vorauseilenden Kommentare, mit denen sie auf die Werke einging, ihren Hintergrund und die Komponisten ein wenig beleuchtete und ihre eigene Motivation darlegte. So erfuhr ich , dass Händel seine Werke nur skizzenhaft niederschrieb, wie Brahms zu Clara Schumann stand und das große Teile von Händels Stücken zur Improvisation komponiert wurden.
Dazu noch eine Pianistin, die den gesamten Abend fast ohne Noten bestritt, für mich ein absolutes Phänomen.

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Anne-Sophie Mutter in der Laeiszhalle

Gerade habe ich einen Artikel in der Hamburger Morgenpost zu diesem Konzert gelesen. Da stand doch tatsächlich geschrieben, dass es vor einem prall gefüllten Saal stattgefunden hat. Tja, dass hätte ich Anne-Sophie Mutter auch gewünscht. Aber zu Beginn waren alleine im Parkett noch ein Drittel der Plätze leer.
Nichts gegen die Laeiszhalle, die ich bis dato nur von außen gesehen hatte. Mit Karten auf dem Rang Links konnte man im Sitzen etwa fünfzehn Zentimeter ihres Geigenbogens sehen. Erhob man sich auf die Rücklehne kamen immerhin schon der Kopf und Teile der Schultern dazu. Im Stehen wurde es noch etwas besser, allerdings fühle ich mich dann eher wie auf einer Demo, denn in einem klassischen Konzert.  So dachten wohl einige andere, die Rang Links erworben hatten. Nach der Pause war Rang Links so gut wie leer, dafür Rang Rechts und das Parkett gefüllt. 🙂 Der Musik und der Leistung von Star-Violinistin Mutter und ihrem Begleiter Lambert Orkis tat das alles keinen Abbruch. Sie zauberten Brahms in die Gehörgänge der Anwesenden und gerade die leisen Töne der Violine waren von unglaublicher Tiefe und Brillanz.
Verlief der erste Teil mit den drei Sonaten von Brahms recht geschäftsmässig, bewies Anne-Sophie Mutter in den Zugaben einen Anflug von trockenem Humor. Ein Schauspiel für sich war die Mimik von Lambert Orkis. Ihn zu betrachten, wäre alleine schon einen Besuch wert gewesen.

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Loreena McKennitt

Am gestrigen Abend in der Gilde-Parkbühne in Hannover habe ich gleich mehrere Sachen gelernt. Zum einen kann man seine Hose, wenn der Abend kühler wird, auch scheibchenweise anziehen. Davon abgesehen, dass, wenn ich mich für eine Hose entscheide, ich auch dabei bleibe und sie weder verkürze noch verlängere, fand ich die Technik recht umständlich. Interessant war weiterhin, dass offensichtlich mehr Karten verkauft wurden, als Stühle vorhanden waren. Der gemeine Zuschauer ließ sich dann zusätzlich noch von solche Lappalien wie fehlenden oder falschen Platznummern irritieren. Das alles trübte jedoch nicht den Genuss des Konzerts mit Loreena McKennitt. Ihre Stimme ist umwerfend, die Vielfalt der Instrumente und deren Klang berauschend. Zwischendurch erzählte sie ein wenig von ihrem Werdegang, ihren Reisen und Impressionen und wie sie all dies mit ihrer Musik verbindet. Knapp zwei Stunden Konzert unter einem samtweichen Abendhimmel haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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„Oxygen“

Zu der Zeit, als ich mit einem dicken Kopfhörer stundenlang den Klängen von Jean-Michel Jarre lauschte und alle seine Platten wie Schätze hütete, hätte ich mir nie träumen lassen, ihn tatsächlich live zu erleben. Gestern war es nun soweit und die Anreise zum CCH in Hamburg hat sich gelohnt. Ein wenig enttäuscht war ich von der mangelnden Resonanz. Der Saal zeigte sich zu Beginn des, um das akademische Viertel verspäteten, Konzerts gerade mal zu einem Drittel gefüllt. Sehr unangenehm war ebenfalls die direkte Nachbarschaft zu einem nach Alkohol und massivem Zigarettenkonsum ‚duftenden‘ Individuums. Doch sei’s drum, um Viertel nach Acht gingen die Lichter aus und der Meister trat auf die Bühne, begleitet vom frenetischen Applaus seiner Fans. Er stellte seine drei Mitstreiter vor und erzählte ein wenig über sein Equipment, dass er hingebungsvoll mit einer Stradivari verglich. Nach weiteren zehn Minuten, die man benötigte, um den Soundcheck zu vollenden legten sie mit Oxygen los. In diesem Moment verschwanden die letzten fünfundzwanzig Jahre und ich saß wieder vor meinem Tonbandgerät und versank in den sphärischen Klängen.

Bühne und Instrumente wurden im Wechsel der Themen in jeweils anderen Farbtönen ausgeleuchtet. Hin und wieder öffnete sich eine Leinwand für kurze Videosequenzen, genial die Animation der Erde mit dem Totenkopf. Ein besonders gelungener Schachzug war der Trick mit dem gigantischen Spiegel direkt über der Bühne. Gerade bei den besonders ‚Spielintensiven‘ Teilen von Suite erlaubte der Spiegel einen Blick von oben auf die Musiker, einfach phantastisch. Jean-Michel Jarre zeigte, trotz seiner sechzig Lenze, eine unglaubliche Kondition und reagierte auf jeden Applaus mit hochgereckter Faust und offensichtlicher Freude. Er tanzte und hüpfte über die Bühne, wühlte sich in die Instrumente und zeigte, er und seine Musik sind noch immer eine untrennbare Einheit.

Nach neunzig Minuten war die Show zu Ende und minutenlange stehende Ovationen brachten ihn noch einmal für eine Zugabe zurück auf die Bühne. Diese Zugabe spielte er ganz alleine, alleine mit seinen vierzehn (von mir gezählten) Keyboards, seinem russischen Spezialinstrument und seiner Keyboard-Gitarre.

Neben der Pink Floyd Show, zählen diese Stunden zu den eindrucksvollsten, die ich in einem Konzert erleben durfte…

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