Man könnte fast den Eindruck gewinnen, in eine Veranstaltung des Altersheims geraten zu sein, wenn man sich ein Konzert im Schloss in Celle anschaut. Das war ein husten, schniefen und schnaufen. Ständig verließ jemand den Saal oder die Logen, klopfte, um wieder eingelassen zu werden. Dann piepste noch ein Handy. Ideale Bedingungen also für ein Konzert von Ragna Schirmer, die mit Werken von Händel und Brahms angekündigt war. Sie nahm es zum Glück mit Humor und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sehr aufschlussreich fand ich die vorauseilenden Kommentare, mit denen sie auf die Werke einging, ihren Hintergrund und die Komponisten ein wenig beleuchtete und ihre eigene Motivation darlegte. So erfuhr ich , dass Händel seine Werke nur skizzenhaft niederschrieb, wie Brahms zu Clara Schumann stand und das große Teile von Händels Stücken zur Improvisation komponiert wurden.
Dazu noch eine Pianistin, die den gesamten Abend fast ohne Noten bestritt, für mich ein absolutes Phänomen.
Ragna Schirmer in Celle
Mittwoch, 12. November 2008 von Uwe Sauerbrei
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