Alle Events in der Stadthalle in Braunschweig müssen doppelt so gut sein, weil das Gebäude so häßlich ist. Ich hatte Horst Lichter ein paar Mal im Fernsehen gesehen und dachte erst, es wäre so eine Mälzer-bekocht-alle-Show. Weit gefehlt. Er bot zwei Stunden kurzweilige und sehr lustige Unterhaltung. Besonders Gerd wird das bestätigen können.
Der Bogen spannte sich von den kulinarischen Kumuluswolken, auf denen heutige Sterneköche schweben bis zur explosiven Wirkungen von Kohl und Zwiebel, inklusive völlig authentischer Mimik. Er vertritt die Philosofphie, alles in der Welt wird gut, wenn nur genug Butter und Sahne hinzugefügt wird. Selber legte er auch Hand an, verwandelte Fischstäbchen in Fisch zurück, machte Bratkartofflen auf seine ganz spezielle Art, beglückte das Publikum mit einem Abstecher in die Siebziger und kochte schließlich eine Topf Suppe, der an Sahne nicht sparte. Aber wie sagte er so schön: Wenn die Bläschen beim Kochen aufsteigen und platzen, sterben darin jede Menge Kalorien. Da gab es noch einen weiteren Spruch, den bestimmt jemand anders gerne genommen hätte, aber ich bin Erster! Horst Lichter ist definitiv kein Freund von Austern. Wer diese ißt, so seine feste Überzeugung, der fotografiert auch offene Beine. Tja, das sagt dann ja wohl alles. Übrigens nutzt der Koch von heute kein profanes Salz mehr sondern ‚Fleur de Sel‘ und kaltgepresstes Olivenöl. Wobei hier die Betonung auf ‚kaltgepresst‘ liegt.
Horst Lichter „Sushi ist auch keine Lösung“
Samstag, 28. November 2009 von Uwe Sauerbrei
Das war mein Spruch! Bähhhhh!