Wie kann man dieses geniale Buch auf die Bühne bringen? Diese Frage hatte ich schon im Hinterkopf, bevor ich meinen Platz im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig einnahm. Immerhin wurden die über zweihundert im Buch erwähnten Personen auf sechs handelnde Schauspieler reduziert. Aber die Skepsis war völlig überflüssig. Bindendes Glied zwischen den beiden Handlungssträngen Gauß und von Humboldt war Tilmar Kuhn, der sowohl den Eugen (Gauß‘ Sohn) als auch Bonpland (von Humboldts Begleiter) und den Erzähler darstellte. Episodenhaft wurden die Highlights des Buchs dargestellt und es kam nicht eine Sekunde der Langeweile auf. Einige frivole Szenen, die exzentrischen Kostüme und die Einbeziehung des Publikums sorgten für weitere Höhepunkte. Ach ja Tilmar, netter Flirtversuch mit meiner Frau 🙂 Bei der Premiere vergangene Woche war auch Daniel Kehlmann im Theater, äußerte sich aber nicht selber zu dem Stück. Angeblich, weil sein neues Buch noch nicht vorgestellt sei. Diese Logik entzieht sich mir ein wenig. Mich hätte schon interessiert, wie ihm diese Umsetzung gefallen hat. Ich hatte jedenfalls einen sehr amüsanten Abend.
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